Schwester Irene
90. Geburtstag von Schwester Irene

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Die in Irlich geborene Ordensschwester Irene lebte und arbeitete 30 Jahre lang in Mosambik. Am 28. Mai 2009 feierte sie ihren 90. Geburtstag im Kreis ihrer Mitschwestern und einiger Gäste.
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Von Irlich an die Küste des Indischen Ozeans: Mehr als 30 Jahre lebte und arbeitete Schwester Irene aus der Leutesdorfer Kongregation der Johannesschwestern von Maria Königin in Mosambik. Ihre Projekte, unter anderem eine Schule in Nampula und eine Missionsstation in Ribáuè, wurden von der Irlicher Pfarrgemeinde St. Peter und Paul seit 1990 mit mehr als 100 000 Euro unterstützt. |
Erinnerungen an das Leben in Afrika IRLICH/LEUTESDORF. Schwester Irene wirkt zierlich und zerbrechlich, doch aus ihren Worten spricht eine große Energie. Die 90-jährige Ordensschwester, die ihren Lebensabend auf der Johanneshöhe verbringt, erinnert sich gerne an ihre Zeit in Afrika. Dabei sah es lange Zeit so aus, als würde ihr sehnlichster Wunsch, dort zu wirken, nicht in Erfüllung gehen. |
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Mit 20 Jahren trat die in Irlich aufgewachsene Frau 1939 in das Leutesdorfer Kloster ein. Ihre Zeit als Novizin verbrachte sie auf der Johanneshöhe, bevor das Gebäude 1941 von der Gestapo beschlagnahmt wurde. Nach Kriegsende kehrte sie in das Mutterhaus nach Leutesdorf zurück und legte 1946 zum ersten Mal das Ordensgelübde ab. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine auswärtigen Missionen innerhalb des Ordens. Anfang der 60er-Jahre wurde Schwester Irene nach Portugal gesandt. "Das war ein ganz armes Dorf, in einer kargen, steinigen Umgebung", erinnert sie sich an ihren ersten Eindruck. Sie lernte Portugiesisch. "Ich habe manchmal stundenlang mit dem Wörterbuch gearbeitet, damit die Menschen mich dort verstehen konnten." Sie hielt Vorträge über Ehe und Familie, arbeitete im neuen Kindergarten und kümmerte sich um die Katechese. Das Leben unter den schwierigen Bedingungen betrachtet sie als Prüfung. "Ich habe die Armut immer gesucht." |
Durch Zufall lernte sie in Lissabon den Bischof von Nampula/Mosambik kennen - eine Begegnung, die ihren Lebensweg in eine neue Richtung lenken sollte. Die Entscheidung, eine Mission in Mosambik einzurichten, fiel dem Orden nicht leicht. Doch 1971 konnte sie die Reise antreten. "Ich hatte schon als junges Mädchen den Wunsch gehabt, nach Afrika zu gehen. Als er endlich in Erfüllung ging, konnte ich mein Glück nicht fassen." Schwester Irene lebte in einer "palhota", einer schlichten Hütte aus Lehm und Bambus, mit Palmblättern als Dach. Mosambik war damals noch portugiesische Kolonie, erst 1975 wurde es unabhängig. "Ich lebte mitten unter den Ärmsten der Armen." Schnell fand die Rheinländerin Kontakt zu den Menschen, pflegte die Kranken, unterrichtete die Armen und half, wo sie nur konnte. Sie kaufte sich ein Motorrad, um mobil zu sein. Nach der Unabhängigkeit erlebte sie die Schrecken des Bürgerkrieges zwischen den Renamo und den Frelimo, mit Hungersnöten, vielen Toten und Verletzen. Später arbeitete sie in Japala im Busch. Dort unterhält der Orden ein kleines Krankenhaus. Die Sorge um die Schwächsten, gezeichnet von Malaria oder Unterernährung, bestimmte ihren Alltag dort. |
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Der Abschied vor drei Jahren kam plötzlich: Bei einem Sturz brach die Ordensschwester sich den Oberschenkel. "Mein erster Gedanke war: Afrika ade, wie habe ich dich geliebt." Mehr oder weniger direkt aus dem Busch kehrte sie nach Neuwied zurück, um hier ihren Bruch behandeln zu lassen. Seitdem hat sie Afrika nicht mehr wiedergesehen. Was bleibt, sind die Erinnerungen und Fotos. Und die Gewissheit, dass sie mit ihrer Arbeit in Mosambik viel erreicht hat. Die Grundschule in Nampula, die Missionsstation Ribáuè und das Krankenhaus in Nampula werden heute von ihrer Nachfolgerin Schwester Assuncao und den übrigen Mitschwestern weitergeführt. Andrea Fehr (Rheinzeitung Neuwied) |
Die Rheinzeitung berichtete am 17.07.2006 vom Diamanten Ordensjubiläum von Schwester Irene. (mehr...) In einem Bericht beschreibt Helene Schlösser ihre Eindrücke von einem Besuch bei Schwester Irene in Mosambik im Mai 2001. (mehr...) |
Einige Daten zu Mosambik: Das Land ist 801590 qkm groß und hat 2800 km Küste Ca 20 Millionen Einwohner Bevölkerungswachstum ca 2,5% Lebenserwartung ca 47 Jahre Säuglingssterblichkeit 13% Ein Arzt pro 10 000 Einwohner Analphabetenrate ca 50% Bruttosozialprodukt 140 US Dollar pro Kopf Arbeitslosenquote 60 - 70 % Landessprache ist Portugiesisch Es gibt verschied. Stammessprachen in Iapala wird Makua gesprochen |